Die Grippe-Impfung

Während der jährlichen Grippewellen stecken sich schätzungsweise 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung mit dem Grippe-Virus an, schätzt das Robert-Koch-Institut für Infektionskrankheiten in Berlin. Die aktive Grippe-Schutzimpfung beim Arzt ist die einzige Möglichkeit, sich vor der gefährlichen Infektionskrankheit zu schützen. Die Impfung ist besonders älteren Menschen und Patienten mit Vorerkrankungen zu empfehlen.

Was ist Grippe?

  • Grippe, lateinisch Influenza, ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit der oberen und unteren Atemwege.
  • Die meisten Infektionen in Europa finden zwischen Dezember und April statt.
  • Das Grippe-Virus wird dann durch die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen, d. h. der Erreger wird über die Atemluft, also durch Niesen, Husten und Sprechen, von Mensch zu Mensch weitergegeben.
  • Der Verlauf einer Virusgrippe ist nicht bei allen Patienten gleich schwer. Zu den typischen ersten Anzeichen gehören plötzliches hohes Fieber mit Temperaturen bis zu 41 Grad Celsius, starke Halsschmerzen, Schüttelfrost und Schweißausbrüche. Außerdem leiden die Patienten unter schweren Kopf- und Gliederschmerzen.
  • Im schlimmsten Fall kann die Grippeerkrankung tödlich enden. In Deutschland sterben mehrere Tausend Menschen jährlich an den Folgen der Grippe.
  • Nicht jede Erkältung mit Husten oder Schnupfen ist tatsächlich eine Grippe. Hierbei handelt es sich um eher banale Erkrankungen, die aber nicht mit den ernstzunehmenden Grippe-Infektionen gleichzusetzen sind.

Warum ist die Grippe vor allem für ältere Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen gefährlich?

  • Der massive Angriff der Grippe-Viren auf das Immunsystem macht den Körper anfällig für Zweitinfektionen mit Bakterien oder anderen Viren. Dies betrifft vor allem Ältere und Menschen, deren Immunsystem bereits durch Vorerkrankungen wie Asthma, chronische Bronchitis oder Herzerkrankungen geschwächt ist. Für sie kann die Influenza zur ernsten Gefahr werden. Komplikationen wie Lungen- und Herzmuskelentzündungen können Folge der Erkrankung sein. Auch die Genesungszeit dauert bei älteren Menschen länger und kann mehrere Monate betragen. Junge und gesunde Menschen überstehen eine Grippeerkrankung in aller Regel leichter und haben keine Folgeerkrankungen.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?

  • Der beste Schutz vor der Virusgrippe ist die vorbeugende Impfung. Für folgende Personen wird die Impfung empfohlen:
    • Menschen über 60 Jahre, denn mit steigendem Alter verliert das Immunsystem an Leistungsfähigkeit
    • Personen mit chronischen Erkrankungen, wie Herz- oder Lungenerkrankungen sowie Diabetes mellitus
    • Menschen, die viel mit anderen Personen in Kontakt kommen und daher ein erhöhtes Ansteckungsrisiko tragen, etwa medizinisches Personal, Lehrer, Verkaufspersonal
    • Personen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel Patienten, die kortisonhaltige Medikamente oder Medikamente gegen Transplantatabstoßung erhalten oder HIV-positive Menschen
  • Der heute verwendete Grippe-Impfstoff ist ein sogenannter Tot-Impfstoff. Er kann selbst keine Grippe auslösen und ist im Allgemeinen gut verträglich. Die beste Zeit für die Grippe-Schutzimpfung sind die Monate September bis November, also vor den großen Grippewellen.

Warum muss jedes Jahr neu geimpft werden?

  • Jedes Jahr können neue Virustypen entstehen, da sich die Viren stets verändern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet diese Entwicklung genau und informiert die Hersteller von Impfstoffen über neue Erreger. Gegen diese aktuellen Virustypen werden dann Impfstoffe für die kommende Grippesaison hergestellt.
  • Als „Schweinegrippe“ oder „Neue Influenza A (H1N1)“ wurde ein anderer Virustyp bekannt, der sich Weltweit verbreitet hat. Dieser jetzt  „pandemische Influenza (H1N1) 2009“  genannte Virustyp hat sich weniger stark ausgebreitet als befürchtet. Der aktuelle Impfstoff gibt seit 2010 auch Schutz gegen diese Grippeart. Daher ist die früher getrennte H1N1-Impfung nicht mehr empfohlen.

Sie sollten sich gegen Grippe impfen lassen:

  • wenn Sie über 60 Jahre alt sind
  • wenn Sie Grunderkrankungen wie Herz-Kreislauf- oder Lungenkrankheiten haben
  • wenn Ihr Immunsystem zum Beispiel durch Medikamente geschwächt ist
  • wenn Sie täglich mit vielen Menschen in Kontakt stehen.